Markensicherheit in Zeiten von KI-Inhalten: So schützen Unternehmen ihre Werbung vor KI-Slop

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Viele Menschen nutzen KI-Werkzeuge, um Inhalte zu erstellen. Das ist zurzeit eine der beliebtesten Anwendungen. Es war noch nie so einfach, schnell und ohne viel technisches Wissen Bilder, Texte und Videos zu machen. Das hat aber nicht nur Vorteile.

Was ist KI-Slop?

Der Nachteil ist eine riesige Flut von Inhalten, die eine KI erstellt hat. Dabei geht es oft nur um die Menge und nicht um die Qualität. Man kann auch sagen: Im Internet wächst ein riesiger Müllberg. Er macht es schwer, wichtige und gute Informationen zu finden. Diese große Menge an Texten, Bildern oder Videos nennt man KI-Slop. Das bedeutet auf Deutsch so viel wie „KI-Matsch“ oder „KI-Müll“.

Es gibt viele Beispiele, bei denen Menschen die neuen Möglichkeiten nur für eines nutzen: Sie wollen mit wenig Arbeit möglichst viele Inhalte erstellen und damit Geld verdienen.

Einige Beispiele

Die Erfinder dieser KI-Inhalte sind sehr fantasievoll. Katzen-Soap-Operas oder Babys im Weltall sind vielleicht noch lustig. Über seltsame Videos, die nur die Technik zeigen, kann man verschiedener Meinung sein. Aber es gibt leider auch viele schlechte Beispiele. Dazu gehören unzählige Videos, in denen eine Computerstimme einfach Texte von Wikipedia oder aus Nachrichten vorliest. Währenddessen zeigen sie nur einfache Bilder oder gekaufte Videoclips.

Ein anderes Beispiel sind gut gemachte Fälschungen von berühmten Personen, sogenannte Deep-Fakes. In diesen Videos sagen die Prominenten etwas, das sie nie gesagt haben. Sie fordern die Zuschauer zum Beispiel auf, Geld zu schicken oder private Daten weiterzugeben. Besonders gefährlich sind auch gefälschte Nachrichtenbilder. KI erstellt dann Fotos von Katastrophen oder Demonstrationen, die es nie gab. Diese Bilder sehen echt aus und werden als Nachrichten verbreitet.

KI-Slop gibt es vor allem auf Social-Media-Plattformen, denn dort laden die Nutzer die Inhalte hoch. Man findet ihn aber auch auf Webseiten, die nur für Werbung gemacht sind. Diese Seiten haben nur ein Ziel: Sie wollen mit Anzeigen Geld verdienen. Sie bieten den Nutzern aber keine wertvollen oder wichtigen Informationen.

Wie hoch ist der Anteil an KI-Inhalten?

Experten schätzen, dass auf manchen Plattformen schon mindestens 40 Prozent aller neuen Artikel von einer KI stammen. Und es werden immer mehr. Nicht alles davon ist KI-Slop, aber auch die Menge dieser schlechten Inhalte wächst.

Fast jeder zehnte der am schnellsten wachsenden YouTube-Kanäle weltweit zeigt nur Inhalte von einer KI. Neue technische Möglichkeiten sorgen für eine Flut künstlicher Inhalte. Mit der Masse sinkt aber leider oft auch die Qualität.

Wie nehmen die Nutzer das an und wie verändert sich ihr Verhalten?

Wenn man die Nutzer fragt, ist das Bild nicht eindeutig. Viele Nutzer erkennen KI-Slop nicht sofort. Gleichzeitig fühlen sie sich von den vielen ähnlichen Inhalten überschwemmt. Sie akzeptieren KI-Inhalte, die sie nicht als solche erkennen. Aber sobald sie wissen, dass eine KI den Inhalt erstellt hat, vertrauen sie der Quelle weniger.

Besonders nervig finden viele die Videos mit mittelmäßigen KI-Stimmen. Davon gibt es Unmengen auf YouTube, TikTok und anderen Plattformen.

Im Unterhaltungsbereich nehmen die meisten Nutzer reine KI-Inhalte und KI-Slop an. Manchmal bekommen diese Inhalte sogar mehr Aufmerksamkeit. Das liegt sicher auch daran, dass diese Art von Inhalt noch neu und ungewohnt ist. Der Effekt kann sich aber mit der Zeit abnutzen. Bei wichtigen Themen oder Inhalten, die eine Meinung bilden, sinkt die Akzeptanz jedoch schnell.

Die Suchmaschine DuckDuckGo plant eine neue Funktion. Damit können Nutzer KI-Bilder aus den Suchergebnissen ausblenden. Das zeigt: Die wachsende Zahl von KI-Inhalten führt bei manchen Menschen im Internet zu einer immer größeren Ablehnung.

Warum kann das für die Plattformen ein Problem werden?

Plattformen müssen sich mit rechtlichen Fragen beschäftigen. Eine zentrale Frage ist aber, wie sich die Nutzung der Plattformen verändert. Die Zeit, die Nutzer mit Medien verbringen, wächst nicht so schnell wie die Menge der Inhalte. Das kann dazu führen, dass die Plattformen für ihre Nutzer weniger interessant werden und sie diese verlieren.

Wie gehen die Plattformen mit KI-Inhalten um?

Wenn man mit „Schrott“ Geld verdienen kann, setzt das die falschen Anreize. Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer: Die großen Social-Media-Plattformen beginnen langsam, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Alle großen Plattformen verschärfen ihre Regeln gegen massenhaft erstellte, unechte und KI-generierte Inhalte. Das gilt besonders, wenn man damit Geld verdienen will. YouTube passte seine Richtlinien im Juli 2025 an. TikTok und Meta setzen bereits auf eine Kennzeichnungspflicht. Sie schränken außerdem die Reichweite problematischer Inhalte ein und verbieten, damit Geld zu verdienen.

Tabelle mit Richtlinien von YouTube, TikTok und Meta zu KI-Inhalten.

Bezahlte Werbung im Umfeld von KI-Slop?

Was bedeutet diese Entwicklung für Marken, die mit bezahlter Werbung ihre Zielgruppen erreichen wollen? Wie bei vielen Qualitätsfragen gilt auch hier ein bekanntes Sprichwort: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Das bedeutet nicht, dass es keine Herausforderung gibt oder man KI-Slop einfach ignorieren sollte. Das Gegenteil ist der Fall. Ohne eine intensive Beschäftigung mit diesem Thema gibt es keine Lösung. Auch wenn die großen Plattformen mit eigenen Regeln reagieren, treffen diese immer nur einen kleinen Teil des Problems.

Es gibt aber einige Möglichkeiten als Werbetreibender darauf zu reagieren. Bei der Planung von Werbung und Kampagnen kann man die Qualität des Umfelds aktiv beeinflussen.

  • Nehmen Sie den Umgang mit KI-Slop in Ihr Regelwerk für die Platzierung von Werbung auf.
  • Buchen Sie Werbeplätze in guten Umfeldern, zum Beispiel bei Verlagen oder bekannten Personen mit redaktioneller Kontrolle.
  • Nutzen Sie Werkzeuge für Markensicherheit, um KI-Slop zu erkennen und zu vermeiden.
  • Setzen Sie Ausschlüsse und Inhaltsfilter bei programmatischer Werbung und bezahlter Werbung in sozialen Medien.
  • Meiden Sie Webseiten, die nur für Werbung gemacht sind.

Fazit

KI-Slop stellt nicht nur Plattformen, sondern auch Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Menge an künstlichen Inhalten wächst, während das Vertrauen der Nutzer sinkt. Plattformen verschärfen ihre Regeln und Unternehmen müssen selbst aktiv werden. Gerade bei Paid-Media-Kampagnen kommt es darauf an: Werbung in hochwertigen Umfeldern platzieren und Markensicherheits-Tools nutzen. Nur so lassen sich Vertrauen und Wirkung sichern. Unternehmen, die jetzt handeln, stärken ihre Markenposition und setzen sich klar im Wettbewerb ab.

Sie sind am Thema KI interessiert und möchten mehr erfahren? In unserem Artikel KI-Entwicklungen 2025 erfahren Sie, was in diesem Jahr besonders relevant ist.

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